Konfliktlösung ist eine schwierige Sache. Als Pfadfinderleiterin, die mit jungen Menschen arbeitet, kenne ich das nur zu gut. In einer Schulung wurde uns die Eskalationsspirale vorgestellt. Das Problem dabei ist, dass immer weiter auf die Provokationen des Gegenübers eingegangen wird und man aus diesem Kreislauf nicht mehr herauskommt, bis die Situation sich zuspitzt. Gewinnen tut dabei keiner der Beteiligten. Die Aufgabe besteht nun darin, solch ein Muster zu erkennen und es zu unterbrechen, indem man nicht die erwartete Reaktion gewährt.
Ein Vorbild darin ist uns Jesus, der durch seine göttliche Art die Absichten der Menschen durchschaut und durch gezieltes Antworten und Fragen die Leute, die ihm Böses wollen, entwaffnet und sie zum Nachdenken anregt. Schon zu seiner Zeit gab es Menschen, die anzweifelten, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Sie fragten ihn nun, ob er nicht ein Zeichen vom Himmel schicken könne (Matthäus 16,1-4). Allerdings hatten sie bereits genug gesehen und gehört, um an ihn glauben zu können. Es ging ihnen also nur darum, Jesus bloßzustellen. Dieser spricht sie jedoch auf ihre heuchlerische Frage an und lässt die ertappten Fragesteller sprachlos zurück.
Es geht nicht darum, Diskussionen oder Streitgespräche zu gewinnen, sondern darum, diese zu vermeiden und Jesu Licht und Frieden durchscheinen zu lassen. Dazu müssen wir das Anliegen unseres Gegenübers verstehen, ihm zuhören. Nicht zulassen, dass man sich in sinnlosen Ausschweifungen verliert, sondern durch das Wort Gottes Klarheit im Alltag schaffen – so wie Jesus es tat.