
„Landwirtschaft ist eine Zukunftsbranche“. Das sagte der Leiter des Bauerntags-Vorbereitungskreises, Studiendirektor a.D. Albert Rathjen (Bremervörde), zu Beginn des 35. Krelinger Bauerntages am 23. November im GRZ Krelingen. Landwirtschaftliche Betriebe bräuchten allerdings vor allem „inneren und äußeren Frieden und Sicherheit“, so Rathjen. Der Bauerntag stand unter dem Motto „Zukunftsbranche Landwirtschaft“.
In ihrem geistlichen Impuls sagte die Referentin für Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft in den evangelischen Kirchen in Niedersachsen, Pastorin Cornelia Möller (Hannover), Landwirte hätten einen „Blick für das Morgen“ und für die nächste Generation. Sie seien „Vertrauensmenschen“, die zum Beispiel darauf vertrauten, dass ihre Saat aufgehe. Aber auch das Vertrauen in die Familie, Kollegen und Nachbarn und als Christen auf Gott sei vielen wichtig, so Möller. Gott habe zwar keine Patentrezepte für die Landwirtschaft, fordere aber dazu auf, „groß, mutig und vertrauensvoll zu denken“. So seien Landwirte auch „Zukunftsmenschen, die nicht am Gestern kleben, sondern nach vorne sehen und gehen“.
In einem Vortrag zum Thema „Erfolgreich Unternehmer sein“, verwies der langjährige landwirtschaftliche Unternehmensberater Andreas Freytag (Heemsen) auf Sinnkrisen, in denen zunehmend auch viele jüngere Menschen steckten. Nach seiner Ansicht sei die wichtigste Sinnquelle, Verantwortung für die nachfolgende Generation zu übernehmen und „Liebe in die Zukunft zu tragen“. Freytag ermutigte die Teilnehmer des Bauerntages, sich persönliche und berufliche Ziele zu setzen, Veränderungen proaktiv anzugehen und Beziehungen zu pflegen.
In einem Workshop zum Thema „Familienbetriebe im Umbruch“ unter Leitung von Cornelia Möller betonten die Teilnehmer die Wichtigkeit, die Hofübergabe rechtzeitig und klar zu regeln. Sei das nicht der Fall, führe dies häufig zu Konflikten. Möller verwies in dem Zusammenhang auch auf die ländliche Familienberatung und das Sorgentelefon (www.sorgentelefon-landwirtschaft.de). Hier seien die Anfragen in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
Zum Abschluss des Bauerntages gab der Agrarökonom Dr. Heinz Strubenhoff (Hamburg) einen Einblick in die Landwirtschaft anderer Länder. Er war unter anderem in Äthiopien und in der Ukraine als agrarpolitischer Berater tätig. Mit einem Reisesegen durch den Leiter des GRZ Krelingen, Pastor Ralf Richter, endete der 35. Krelinger Bauerntag.
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