Vorstudium – Alles in einem Jahr

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Nicht die inhaltliche Ausrichtung, aber die zeitliche Konzeption wollen wir zum Beginn des neuen Studienjahres im August 2023 ändern. Und wenn man die neue Planung in einem Satz zusammenfassen würde, dann heißt es tatsächlich: Alles in einem Jahr.

Theologische Grundlagenklärung

Aber jetzt das Ganze nicht in einem Satz, sondern etwas ausführlicher: Wenn man auf ein Theologiestudium zugeht mit dem Ziel, ins Pfarramt zu gehen oder als Lehrer oder Lehrerin zu arbeiten, dann bekommt man im Vorstudium in Krelingen viel Wichtiges und Wertvolles mit auf den Weg. Das war bis jetzt auf zwei Jahre verteilt. Im ersten Jahr standen die Bibelsprachen Griechisch und Hebräisch im Vordergrund, im zweiten Jahr ging es um Bibelkunde, Philosophiegeschichte und vor allem um theologische Grundlagenklärung: Was steht hinter der Bibelkritik, der man im Theologiestudium an der Uni an ganz vielen Stellen begegnet – und wie kann man biblisch begründet einen Weg gehen, bei dem man sich zu der ganzen Bibel als Gottes Wort bekennt?

Die theologische Grundlagenklärung war vor 50 Jahren Grund und Anlass, warum die Studienarbeit in Krelingen gegründet wurde. Immer wieder wurde in den Gemeinden die Frage gestellt, ob man jungen Leuten das Theologiestudium überhaupt empfehlen kann, weil ganz grundlegende Wahrheiten der Bibel – die Auferstehung Jesu, die großen Dinge (Wunder), die er zum Zeichen seiner Gottessohnschaft vollbracht hat, der Sühnetod am Kreuz – in Frage gestellt wurden. Damit man biblisch begründet in das Theologiestudium gehen konnte und auf die Auseinandersetzung vorbereitet war, begann der erste Studienleiter, Pastor Sven Findeisen, vor 50 Jahren mit der Arbeit im Studienzentrum. Bald kamen dann die Bibelsprachen dazu.

Alles in einem Jahr

Warum jetzt die Verkürzung von zwei Jahren auf ein Jahr? Zwei Jahre sind eine lange Zeit. Das hat dazu geführt, dass viele junge Leute zwar das erste Jahr, die Bibelsprachen, mitgemacht haben, danach dann aber schon an die Universität gewechselt sind. Das zweite Jahr, in dem mit der theologischen Grundlagenklärung das eigentliche Anliegen des Studienzentrums der Schwerpunkt war, haben sie dann nicht mehr miterlebt.

So haben wir im Studienteam überlegt, ob man die wesentlichen Inhalte auch in einem Jahr unterbringen kann. Da wurden dann die Grundrechenarten eingesetzt, um auszurechnen, wie viel Stunden mindestens gebraucht werden, um auch weiterhin Griechisch und Hebräisch mit den staatlich anerkannten Abschlüssen hinzukriegen. Wir haben gerechnet, wie viele Stunden dann für die anderen wesentlichen Dinge - Bibelkunde, Philosophie, Grundlagenklärung - übrigbleiben. Und haben festgestellt: Wenn der Sprachunterricht um ein paar Stunden verkürzt wird, wenn wir in der Philosophiegeschichte vor allem die Dinge behandeln, die für theologische Grundentscheidungen wichtig sind, dann bleibt so viel Zeit für die theologische Grundlagenklärung, dass das wesentliche Anliegen der Studienarbeit auch im ersten (und nun einzigen) Jahr einen wichtigen Platz haben kann.

Es ist klar, dass wir in einem Jahr nicht so viel unterbringen können, wie in zwei Jahren. So wird zwar gründlich Bibelkunde unterrichtet werden, aber nicht mehr in dem Umfang wie bisher. Und wenn wir die Garantie hätten, dass alle Studierenden zwei Jahre bleiben können und wollen, würden wir an der Konzeption nichts ändern. Die Zahlen der letzten zehn Jahre haben aber gezeigt, dass nur etwa die Hälfte der Studenten sich zwei Jahre Zeit nehmen können. So werden wir also im Herbst mit der neuen Konzeption starten. Viele Gespräche mit Menschen, die die Studienarbeit gut kennen, haben uns darin ermutigt, diesen Weg zu gehen.

Drei Bitten

Nun noch zwei Bitten an Sie, oder vielleicht sogar drei. Bitte machen Sie junge Leute, die evtl. Theologie studieren möchten, auf das Krelinger Vorstudienjahr aufmerksam. Manchmal kann es sogar sein, dass man in der Gemeinde einem jungen Menschen, der noch gar nicht darüber nachgedacht hat, die Frage stellt: „Könntest du dir nicht vorstellen, in Richtung Theologie zu denken? Ich habe den Eindruck, dass du die Gaben dazu hast.“

Die zweite Bitte: Bitte beten Sie für den jetzigen Studienjahrgang - und dann auch für den Start in die neue Konzeption. Da brauchen wir ganz besonders Gottes Leitung und Weisheit.

Und wir sind sehr dankbar, wenn jemand die Arbeit weiterhin oder neu finanziell durch Spenden unterstützen möchte.

Und wenn Sie Fragen und Anregungen zur Studienarbeit haben, melden Sie sich gerne per Email (info@krelinger-studienzentrum.de) oder per Telefon (05167-970-152 oder 970-173).

Weitere Informationen zu unseren Angeboten finden Sie auch hier: www.krelinger-studienzentrum.de

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Mit herzlichen Grüßen aus dem Studienzentrum

Pastor Karsten Vehrs
Leiter des Krelinger Studienzentrums

 

GRZ Krelingen