"Jetzt hören Sie mir mal zu", sagte der Mann in der Werkstatt und fuchtelte mir mit dem Schraubenzieher vor dem Gesicht herum. "Sie können mir doch nicht erzählen, dass irgend so ein Typ, der vor 2000 Jahren in einem weißen Gewand durch den Orient lief und Geschichten erzählte, für mich heute noch von irgendwelcher Bedeutung ist. Diese Geschichten von Jesus mögen für manche Leute ja ganz gut sein; Frauen und Kinder, denen gefällt das vielleicht und es hilft ihnen sogar - aber für mich? Was hat dieser Jesus schon mit einem zu tun, der in einem Auto die Zündung richtig einstellen und im anderen den kompletten Motor auswechseln muss?"
So wie dieser Monteur denken heute viele über Jesus. "Jesus ist schon okay", sagen sie, "für Leute die mit dem Kopf in den Wolken schweben, die in Krelingen im GRZ leben. Aber was soll jemand, der Physik studiert oder in der Fabrik arbeitet oder dessen Kind eine Zahnspange braucht mit dem schon anfangen?" Für sie hat Jesus mit dem wirklichen Leben in der modernen Welt etwa so viel zu tun wie die Mainzelmännchen.
Doch das ist ein Irrtum.
Jesus war ein arbeitender Mensch, gelernter Zimmermann. Viele Jahre arbeitete er in seinem erlernten Beruf. Er hatte Muskeln an den Armen und Schwielen an den Händen. Ebenso waren ihm die Anforderungen des Familienlebens bekannt. Er hatte jüngere Geschwister für die er, nach Josephs Tod, die Verantwortung trug. Jesus war kein Bilderbuchheiliger. Seine Welt war genau wie unsere, steinig und oft auch muffig. Er machte sich die Hände schmutzig. Oft schlief er auf der Erde. Und als sein Leben zu Ende ging, erlitt er einen unendlich schmerzhaften, blutigen Tod. Der große Unterschied zwischen unserem Leben und seinem besteht darin, dass sein Leben und sein Sterben "allen, die an ihn glauben" (Johannes 3,16) Vergebung und Erlösung bringen.