„Träum nicht!“, diesen Appell habe ich als Kind so manches Mal gehört. Auch als Azubi kam mir dieser dann und wann entgegen, und ich höre es auch heute noch in abgewandelter Form …
Solche Impulse haben sicher einen guten Grund; denn wenn man im Alltag bestehen will, muss man die Fühler rausstrecken und wach sein. Allerdings, die wache Wahrnehmung reicht noch nicht. Was wir hören, sehen oder fühlen, muss in uns Gestalt gewinnen, wir müssen es verinnerlichen und in unseren Gedanken (und Träumen) bewegen. Wenn wir darin geübt sind, dann hilft dies dazu, uns flexibler auf unsere Herausforderungen einzustellen. Also: „in Gedanken zu sein“ zu sein, zu träumen, kann sich kreativ auswirken.
Doch manches, was wir verinnerlichen, wirkt auch nachhaltig belastend und gewisse Erlebnisse lassen uns einfach nicht los: Bilder einer verkorksten Kindheit, erschütternde Verlusterfahrungen oder Bilder vom eigenen schuldhaften Versagen, das uns nachgeht. Solche bedrückenden inneren Bilder können uns die Kräfte rauben, die wir doch dringend brauchen.
Eine gute Therapie kann helfen, doch Christus hat uns einen besonderen Weg gezeigt. Er hat am Ende seines irdischen Weges zu seinen Jüngern gesagt: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch…“ (Johannes 14,27). Damit sagt er: Wer mich in sein Leben lässt, der ist geborgen, und er erlebt die heilende Kraft des Glaubens, die alles Böse überstrahlt. Und damit verbunden ist auch die Kraft der Vergebung, durch die es gelingt, anderen und sich selbst zu verzeihen.
Aus guter Erfahrung weiß ich: Durch diese frohe Botschaft hellen sich auch die dunklen Bilder in der eigenen Seele auf.