Herbststürme

 

Mit dem Herbst verbinde ich Wolken und Wind und bunte Drachen am Himmel. Ich hatte immer mal wieder einen solch bunten Drachen als junger Kerl, aber auch immer wieder meine liebe Mühe und Not, ihn steigen zu lassen. Ich erinnere mich an manch kläglichen Versuch: hier rannte ich, zog den Drachen hinter mir her, der flatterte, aber hob nicht ab, oder hob ab, aber kam nach wenigen Metern wieder zu Boden.

Gegen den Wind muss man laufen, sonst geht gar nichts. Den Gegenwind muss man im Gesicht spüren. Und man muss loslassen: die Leine nämlich, Meter für Meter. Das gilt auch fürs Leben: Wer seinen Standpunkt bei Gott hat, mag Gegenwind spüren, weil er nicht lügen will, nicht betrügen will, nicht mitmachen will beim „Machen doch alle so“. Und man muss loslassen können: manch Liebgewordenes, weil das Alter bzw. die Beine nicht mehr wollen.

Der Herbst ist manchmal stürmisch. Blätter fallen. Auch im Lebensherbst wird sichtbar, was hält bzw. uns hält: Im Psalm 103 lesen wir: „Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit, der deinen Mund fröhlich macht und du wieder jung wirst wie ein Adler.“

GRZ Krelingen