Zeit zur Umkehr

Dr. Manfred Dreytza

Zwei Stunden waren wir schon mit unseren Kindern gewandert. Nun hatten wir einen Aussichtspunkt erreicht und machten Rast. Ein schöner Blick ins Werratal, das in der flimmernden Sommerhitze lag, entlohnte die Mühe des Aufstiegs. Dann setzten wir die Wanderung durch die Wälder fort. Zunächst schien es, dass der Weg in großem Bogen wieder zu unserem Ausgangsort zurückführte, doch diese Erwartung erfüllte sich je länger desto weniger.

Unser Sohn kam als Erster auf die Idee, die eigentlich am nächsten lag: Wir gehen wieder zurück bis zum Rastplatz. Dort wussten wir noch genau, wo wir waren! Trotzdem suchte ich noch nach einer Abkürzung. Als wir sie gegangen waren, stellte meine Frau nur trocken fest, dass wir an dieser Stelle auch schon mal vorübergekommen waren. Also doch zurück! Nach einer weiteren Stunde hatten wir den Rastplatz wieder erreicht. Von dort fanden wir wieder den Weg dorthin, wo wir geparkt hatten.

Dieses Urlaubserlebnis machte mir deutlich: Es gibt Situationen, in denen ist die Umkehr der schnellste Weg voran. Dazu lädt uns besonders die Adventszeit ein. Der Sohn Davids ist nicht nur damals in Jerusalem eingezogen, er will auch heute in unser Leben einziehen. Zu ihm hin dürfen wir umkehren. Bei ihm sind wir an der richtigen Stelle. Von dort aus erhalten wir wieder Orientierung.

Komm, o mein Heiland Jesus Christ, meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein, dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Dein Heilger Geist uns führ und leit den Weg zur ewgen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr, sei ewig Preis und Ehr!

GRZ Krelingen